Gestalten Sie Ihren Garten als Eidechsenparadies.
Heißen Sie das Reptil des Jahres als smaragdgrünen Gruß aus der Urzeit im eigenen Garten willkommen, indem Sie die folgenden Tipps umsetzen. Die Zauneidechse (Lacerta agilis) wurde von der Deutschen Gesellschaft für Herpetologie und Terrarienkunde in ihrer Kampagne zum Schutz der heimischen Arten zum Reptil des Jahres 2020 gewählt.
Es lohnt sich, sie als sogenannte „Nützlinge“ in den eigenen Garten zu locken, weil sie Schnecken, Spinnen, Insekten und Würmer fressen. Sie siedeln sich von selbst in Klein- und Hausgärten an, wenn eine „natürliche Brücke“ das gefahrlose Erreichen vom Umland in den Garten ermöglicht. Ihr Fang ist gesetzlich verboten.
Lernen Sie die Vorlieben der Zauneidechse kennen und verwandeln Sie schon mit kleinen Maßnahmen Ihren Garten zum insekten- und strukturreichen Eidechsenparadies. So tragen Sie zum Schutz dieser Art bei:
-
Legen Sie kleine, strukturreiche Bereiche an: das bedeutet, dass sich niedrige Bereiche (Beete mit lückenhaften und niedrigen Bewuchs, vegetationsfreie Wegränder, Rasen, Altgrasstreifen, Steingarten, Halbtrockenhänge) mit mittel hohen Bereichen (Blütenstauden, Blumenwiesen, Beeten, Grasinseln) und hoch gewachsenen Bereichen (Hecken, Zaun, Mauer mit Efeu) häufig abwechseln. So entstehen verschiedene Temperatur- und Mikroklimazonen sowie Verstecke. Auch verwilderte und ungestörte Gartenbereiche mit möglichst vielfältiger Flora sind ideale Lebensbereiche für Eidechsen.
-
Pflanzen Sie heimische, nektarreiche Blütenpflanzen an, die die Nahrungsgrundlage für die Eidechsenbeutetiere sind. Eidechsen verzehren gern Insekten und ihre Larven.
-
Legen Sie Sonnenplätze und Verstecke an, wie z.B. Trockenstein- oder Natursteinmauern, Baumstümpfe, größere Holzstücke/-haufen (unordentlich) oder Wurzeln, Steinhaufen mit Hohlräumen, Reisighaufen als Unterschlupf. Diese Plätze sollten möglichst keinen Störungen unterliegen und eine naturnahe Randgestaltung (Krautsäume, Blumenwiesen) aufweisen.
-
Legen Sie sonnige Brutplatzhabitate an, wie z.B. spärlich bewachsenen, lockeren Boden und kleine Hügel aus Sand, die idealer Weise an einer Mauer oder Holzhaufen angehäuft sind und so einen Wärmegradienten aufbauen können.
-
Legen Sie Trinkmöglichkeiten an, wie z.B. Tropfschläuche, flache Schalen – vermeiden Sie unbedingt tiefe Tränken, z.B. Eimer als Tierfallen.
-
Sichern Sie die beliebten Eidechsenbereiche vor Katzen etc., z.B. mit Dornensträuchern (Rose, Brombeere), ausgelegten dornigen Ästen, engmaschigen Drahtgeflecht, deckungsreicher Umgebung oder die Bereiche mit Zweigen abdecken.
-
Prüfen Sie das Gelände vor dem Einsatz von Mähgeräten (auch Robotern) und verscheuchen Sie gegebenenfalls die Eidechsen.
-
Verzichten Sie auf den Einsatz von Insektiziden und chemisch-synthetischen Pflanzenschutzmitteln.
Natürlicher Lebensraum
Zauneidechsen sind in strukturreichen und halboffenen Habitaten anzutreffen. Dazu gehören Waldränder, Flussauen und Randbereiche (entlang von Stromtrassen und Bahnanlagen, Sandgruben, Weinberge) oder Raine an Feldern mit Holz-/Sand- und Steinhaufen oder Sandbänken. Diese ortstreue Art wandert meist in einem Radius von maximal 30 Metern vom Schlupfort.
Schutzstatus
Die Zauneidechse ist eine heimische Reptilien-Art, die streng geschützt ist (Anhang IV der europäischen Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie) und auf der „Vorwarnliste“ der Roten Liste Deutschlands steht; in einigen Bundesländern ist sie bereits gefährdet oder stark gefährdet. Das Gesetzt verbietet ihren Fang.
Weitere Infos zum Reptil
Die Kennzeichen der ca. 24 cm langen Zauneidechse sind detailliert auf der Seite der DGHT beschrieben. Die Zeichnungsmuster sind sehr variationsreich, auch gibt es in Europa und Asien mehr als 20 mögliche Subspezies. Sie erkennen die Männchen an dem massigen Kopf, der dicken Schwanzwurzel, den grünen Flanken, die sie zur Paarungszeit im Frühling oder ältere Tiere im Sommer tragen. Schwarze Punkte sind auf ihrer grünlichen Unterseite zu erkennen.
Erfahren Sie ausführliche Zauneidechsen-Infos zu ihrer Biologie, den Gefährdungsfaktoren sowie Schutzmaßnahmen auf der Seite der Deutschen Gesellschaft für Herpetologie (DGHT) oder Nabu-Homepage.
Zauneidechsen in den Garten locken - Praxistipps
Loch ausbuddeln, Bruchsteine verschiedener Größe reinlegen, so dass viele Hohlräume entstehen. Anfang April angelegt…
Holz in verschiedenen Größen darüber legen.
Im Juli…