Die daumengroße, nachtaktive Haselmaus gehört zur Familie der Schlafmäuse oder Schläfer und ist eine Verwandte des Siebenschläfers. Sie besitzt, im Gegensatz zu den echten Mäusen, einen behaarten Schwanz. Ihren Namen verdankt die Haselmaus ihrer Lieblingsnuss, der Haselnuss. Da sie sich aber unter anderem auch von Brombeeren ernährt, ist es schwer einen Blick auf die kleine Maus zu erhaschen, die sich gerne in Hecken und Feldgehölzen aufhält.
Sobald die Dämmerung einsetzt, kommt die Haselmaus aus ihrem kugelförmigen Nest hervor und beginnt mit der Nahrungssuche. Mit ihrem körperlangen Schwanz klettert sie einem Äffchen gleich durch Hecken und dichtes Gestrüpp.
Der Winterschlaf beginnt im September, bei jüngeren Tieren oft auch später. Dafür bauen sie sich kugelförmige Nester, die aus Gras und Blättern bestehen und mit Rindenstreifen durchflochten sind. Meist befinden sich die Nester in Himbeer- oder Haselsträuchern in 1 – 2 Metern Höhe.
Im April erwachen die possierlichen Tierchen aus dem Winterschlaf und fressen Knospen und Beeren. Im Mai beginnt die Paarungszeit. Jedes Weibchen wirft zwischen 3 und 5 Jungen, manchmal gibt es auch 2 Würfe pro Jahr. Die letzten Jungen werden im Oktober geboren. Die Jungtiere bleiben einen Monat im Nest und sind nach 6 Wochen selbstständig. Vor dem Winterschlaf fressen sie bevorzugt Nüsse um Fett anzureichern für den bevorstehenden Winterschlaf. Dann verfallen sie in die sogenannte „Bilchlage“. Im Nest rollen sie sich zusammen und schmiegen dabei den Kopf an den Bauch und legen die Pfötchen an die Backen. Der Schwanz wird um Kopf und Nacken geschlagen. Mit dieser Haltung reduzieren die Haselmäuse ihre Körperfläche auf ein Minimum, was hilft wertvolle Energiereserven zu sparen.
Jedes Jahr wählt die Deutsche Wildtier Stiftung das „Wildtier des Jahres“. Mit der Wahl zum „Wildtier des Jahres“ möchte man auf die Bedrohung der Tiere und deren bedrohten Lebensraum aufmerksam machen. Artenreiche Waldrand- und Saumstrukturen verschwinden immer mehr durch immer intensivere Land- und Forstwirtschaft. Dadurch werden die Bestände an Haselmäusen immer geringer. Wie viele Tiere es in Deutschland noch gibt, ist nicht bekannt, aber in Thüringen steht die Haselmaus bereits auf der Roten Liste.
Um zu zeigen, wie gut sie sich verstecken können, hier noch ein Suchbild:
Bildquellen:
(1) Die faszinierende Welt der Tiere (1993), Seite 227 Bild: Geroge McCarthy
(2) L. J. Dobroruka, Z. Berger: Säugetiere, S. 137
(3) Flickr.com Foto: to.wi (Fotografiert am 07.04.2012)