Die Koordinierungsstelle Gemeinschaftliches Gärtnern Marzahn-Hellersdorf lud am 4. November zum Fachtag „Wie werden Gemeinschaftsgärten zukunftsfähig?“ ein. Denn urbane Gärten bieten wichtige Räume für Stadtgrün, Naturerlebnis und Gemeinschaft, gleichzeitig stehen sie vor vielen Herausforderungen.
Beim Fachtag ging es daher darum, diesen Aufgaben zu begegnen und Lösungen zu finden. Fast 40 Teilnehmende sahen spannende Vorträge über die Förderung der Biodiversität, zum Thema Permakultur, zu Waldgärten, Möglichkeiten der Bewässerung und zu alten Obst- und Gemüsesorten. Anschließend konnten die Gärtner:innen in Workshops die Entnahme von Bodenproben und den Bau von Benjeshecken ausprobieren.
Eröffnet wurde die Veranstaltung in den Gärten der Welt durch Beate Kitzmann, Geschäftsführerin des Naturschutz Malchow e.V. Der Verein ist Träger der Koordinierungsstelle Gemeinschaftliches Gärtnern Marzahn-Hellersdorf, die den Fachtag organisiert hatte.
Toni Karge aus dem Referat Freiraumplanung und Stadtgrün der Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt verwies danach in seinem Grußwort auf die vielen erfolgreichen Gartenprojekte in Berlin, den geplanten Start von Koordinierungsstellen für gemeinschaftliches Gärten in vier Stadtbezirken und die neu organisierte Website Berlin gärtnert. In Berlin gibt es inzwischen immerhin über 200 Gemeinschaftsgärten.

Tom Bluth von der Deutschen Wildtier Stiftung berichtete von vielfältigen Projekten zu Wildbienen und anderen bestäubenden Insekten in Berlin und gab Tipps, wie zum Beispiel die über 330 in der Stadt vorkommenden Wildbienenarten in Gemeinschaftsgärten gefördert werden können. Jorge Barbosa von IN LAK’ECH Permacultura beschrieb anschließend die Grundlagen der Permakultur und wie diese in urbanen Gärten angewendet werden kann. Ramos Strzygowski vom Nahrungswald e.V. stellte das Agroforst-Prinzip dar und informierte über Waldgartenprojekte.


Danach teilte Daniel Dermitzel vom „prinzessinnengarten kollektiv berlin“ und dem Gutsgarten Hellersdorf seine Erfahrungen zum Thema Bewässerung in Gemeinschaftsgärten. Angereichert mit Anekdoten aus dem Gemeinschaftgartenalltag gab er praktische Tipps. Cornelia Lehmann vom VERN e.V. warb in Ihrem Vortrag für alte Obst- und Gemüsesorten und welche Vorteile sie für die Artenvielfalt und die Ernährung bieten: „mehr Formen, mehr Farben, mehr Geschmack“.
Nach der Kaffeepause starteten die Workshops. Bei Jorge Barbosa ging es um Möglichkeiten der Bodenverbesserung und die Entnahme von Bodenproben. Marian Korb von der Koordinierungsstelle Gemeinschaftliches Gärtnern Marzahn-Hellersdorf zeigte den Teilnehmenden den einfachen Bau von Benjeshecken für die Förderung von Biodiversität.
Vorträge, Workshops und viele Gespräche: Für alle Referent:innen und Gäste war es ein gelungener und spannender Tag.


