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Aktualisierung der Streuobstbestände in Berlin

Man kann es kaum glauben, aber es hat geklappt. Durch die Stiftung Naturschutz Berlin wurde eine Studie finanziert, deren Aufgabe es war, die Bedeutung von Streuobstwiesen für den Naturschutz in Berlin herauszufinden.

Zum Thema Streuobstwiesen gab es in den letzten 30 Jahren eine Fülle an Veröffentlichungen, etwa zur Situation in anderen Regionen Deutschlands, zu historischen Hintergründen, mit Tipps zur Anlage und Pflege von Streuobstwiesen, zur geeigneten Auswahl von Obstgehölzen oder zur Bedeutung für spezielle Tier- und Pflanzengruppen.

Zur Situation in Berlin allerdings liegt mit Ausnahme einer ebenfalls von der Stiftung Naturschutz geförderten Untersuchung (BLUMENBACH, 1992) keine weitere Veröffentlichungen vor. In einer unveröffentlichten Arbeit von 2015 im Auftrag der für Naturschutz zuständigen Berliner Senatsverwaltung wurde eine weitere Übersicht über Streuobstbestände in Berlin erstellt.

Beide Arbeiten beschäftigen sich mit dem gesamten Obstbaumbestand, also neben Streuobstwiesen auch mit linienförmigen Elementen (Obstalleen) und Einzelbeständen. Im Mittelpunkt der vorliegenden Studie stehen jedoch die flächenhaften Bestände.

Bei den Untersuchungen von 1992 und 2015 zeigte sich auch die Schwierigkeit, durch Befragungen bzw. der Aufarbeitung von Informationen aus dem Umweltatlas und Luftbildauswertungen einen ausreichenden Überblick über die tatsächlichen Bestände zu erhalten.

Ohne einen mehr oder weniger vollständigen Überblick ist es nicht möglich, eine aktuelle Bestandsaufnahme für Berlin zu erstellen, die Entwicklung der letzten Jahrzehnte nachzuzeichnen, die spezielle Situation dieses Kulturbiotops im städtischen Verdichtungsraum zu beschreiben, mögliche Unterschiede oder Gemeinsamkeiten zur Situation der Streuobstwiesen im ländlichen Raum herauszufinden sowie den heutigen Stellenwert solcher Standorte in Berlin und ihre Entwicklungsperspektiven herauszuarbeiten.

Neben der Erhebung der Anzahl der Streuobstwiesen, ihrer Gesamtfläche und der Anzahl der Hochstamm-Obstbäume ist auch von Interesse

- wie die Standorte über die Stadt verteilt sind;

- wie sich die Anzahl der Obstwiesen und die von ihnen eingenommene Gesamtfläche in den letzten Jahrzehnten entwickelt hat;

- welchen Flächenbesitzern, Bedarfsträgern und Nutzern die einzelnen Flächen zuzuordnen sind;

- in welchem Pflegezustand sich die jeweiligen Standorte und die einzelnen darauf wachsenden Obstbäume befinden;

- wie viele der untersuchten Flächen als artenreiche Streuobstwiesen anzusprechen sind oder zumindest die Chance haben, sich in diese Richtung zu entwickeln;

- welche Hemmnisse im Einzelnen bei Anlage und Pflege von Streuobstwiesen in Berlin auftreten und

- welche positiven Beispiele in dieser Hinsicht in Berlin zu finden sind.

Abschließend werden Strategien und Handlungsoptionen verschiedener Akteure erörtert, um die Förderung von Streuobstwiesen in Berlin zu verbessern.

Bei den Nachforschungen an verschiedenen Standorten in Berlin sind insgesamt 87 Streuobstwiesen mit einer Fläche von jeweils über 1000m² aufgefunden und begutachtet worden. Mit einer Gesamtfläche von ca. 58 ha nimmt dieses Kulturbiotop in Berlin nur einen sehr geringen Anteil an der Gesamtfläche ein. Auch im Verhältnis zu der potentiell zur Verfügung stehenden Freifläche (Grünflächen, Agrarfläche, Wald) und im Vergleich zur Situation in Flächenstaaten im Süden Deutschlands ist der Anteil bescheiden.

Die Untersuchung beschränkt sich bewusst auf Streuobstwiesen. Denn vor allem von flächigen und in ausreichend großem Abstand gepflanzten Beständen ist ein nennenswerter Beitrag zum Natur- und Artenschutz zu erwarten. Die zusätzliche Voraussetzung eines weitgehenden Verzichts auf chemische Dünger und Pflanzenschutz kann zudem nur mit robusten, standortangepassten und meist alten Obstsorten erreicht werden.

Streuobstwiesen sind in allen Berliner Bezirken mit Ausnahme von Berlin-Mitte vertreten. Die größten Flächenanteile befinden sich in Lichtenberg, Pankow, Spandau und Treptow-Köpenick.

Die meisten Streuobstwiesenflächen sind den öffentlichen Grünflächen zuzuordnen, gefolgt von Fläche für Landwirtschaft, Naturschutz und Wald. Den geringsten Anteil nehmen halböffentliche und private Flächen sowie Brachflächen ein.

Mit der verschiedenen Zuständigkeit sind auch erhebliche Unterschiede hinsichtlich des Pflegezustandes der Bäume verbunden.

 

 

Die Obstbaumbestände auf den Berliner Streuobstwiesen sind zu 73 % erst nach 1990 gepflanzt worden. Damit besteht in Berlin im Grundsatz dieselbe Bestandslücke zwischen Anpflanzungen aus den 50er Jahren und der Zunahme von Neupflanzungen seit Anfang / Mitte der 80er Jahre.

Da Obstbäume aus Sicht des Naturschutzes erst mit zunehmendem Alter an Wert gewinnen, wird auf der Mehrzahl der Streuobstwiesen der Hauptstadt noch eine mehr oder weniger lange Zeitspanne vergehen, bis eine entsprechende Qualität erreicht ist.

 

Kontakt: Autor der Studie: Eckart Klaffke, Sprecher des BUND-Arbeitskreises Streuobst¬wiese
BUND Berlin e.V., Crellestraße 35, 10827 Berlin, Telefon: (030) 78 79 00-0, Fax: [030] 78 79 00-18, E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.

Herzlichen Dank an Eckart Klaffke für seinen leidenschaftlichen Einsatz für den Berliner Streuobstbestand. Denn zu jeder aufgenommenen Streuobstwiese gibt es einen detaillierten Steckbrief. Und Herr Klaffke macht weiter, denn es sind noch lange nicht alle Obstbaumflächen aufgenommen.

Ansprechpartnerin

Beate Kitzmann

NABU, Bundesfachausschuss Streuobst

Tel. (030) 92 79 98 30 •   beate.kitzmann@naturschutz-malchow.de
Christin Klieme

Ansprechpartnerin Baumpatenschaften

   streuobst@naturschutz-malchow.de

 

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